Fortsetzung einer hochschulübergreifenden Lehrveranstaltungsreihe zum Thema „Konzepte zum Umgang mit Menschen in akuten psychischen Krisen“

Am 27.10.2025 fand eine weitere gemeinsame Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Linus Wittmann (FH Kiel, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit) und Prof. Dr. Martin Thüne (FHVD; Fachbereich Polizei) statt, in der Studierende der Bachelorstudiengänge Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit (FH Kiel) sowie Polizeivollzugsdienst (FHVD) sich gemeinsam mit Konzepten zum Umgang mit Menschen in akuten psychischen Krisen auseinander-setzen. Im Zentrum stand diesmal die konkrete Frage, wie Polizei und Soziale Arbeit strukturiert zusammenarbeiten können, um Menschen in psychischen Krisen adäquat zu helfen.

In einem ersten Programmpunkt wurde das Konzept „Street Triage“ vorgestellt, welches u.a. in Großbritannien Anwendung findet. Im Rahmen von Street Triage arbeiten Polizeibeamt*innen und Sozialarbeiter*innen Hand in Hand, wenn Menschen aufgrund einer psychischen Krise in Polizeieinsätze geraten. Als Expertin auf diesem Gebiet konnte Alice Park von der Universität York (Großbritannien) gewonnen werden. In einem Vortrag stellte sie zentrale Ergebnisse ihrer Dissertation (Titel: „Policing Mental Health: A realist evaluation of mental health triage“) vor, in der sie die konkrete Ausgestaltung und die  Wirksamkeit von Street Triage in England untersucht.

Im Anschluss an den Vortrag diskutierten Studierende und Dozierende über die Sinnhaftigkeit entsprechender Ansätze mit Blick auf Deutschland und speziell über die Frage, ob und in welcher Form die hierzulande etablierten Strukturen ggf. optimiert werden können.

Zum Abschluss wurde ein Feedback der Studierenden bzgl. ihrer Bewertung der Veranstaltung eingeholt. Es herrschte Einigkeit darüber, dass solche studiengangsübergreifenden Veranstaltungen aus mehrerlei Gründen einen erheblichen Mehrwert bieten und deshalb quantitativ ausgebaut werden sollten. Insbesondere die Möglichkeiten zum direkten Austausch und des Perspektivwechsels werden geschätzt.
Mit Blick auf zahlreiche Berührungspunkte, die im realen Berufsleben zwischen Polizei und Sozialer Arbeit bestehen, wäre eine engere Verzahnung bereits im Rahmen der Ausbildung sinnvoll. Dies würde vermutlich zu einer weiteren Professionalisierung beitragen, die zuvorderst den betroffenen Klient*innen, aber letztlich auch der Gesellschaft sowie den Einsatzkräften selbst zugute käme.

Diese konstruktiven Gedanken aufgreifend sollen entsprechende Veranstaltungen künftig weiter angeboten und sukzessive um zusätzliche kooperative Lehr- und Forschungsprojekte ergänzt werden.

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